Metallographiekurse an der TAE in Ostfildern

Die Kurse „Metallographische Untersuchungsmethoden“ werden seit vielen Jahren an der Technischen Akademie Esslingen (TAE) durchgeführt. Initiiert wurden die Kurse von Professor Günter Petzow im Jahr 1961. Seitdem sind sie ein fester Bestandteil des Weiterbildungsangebots der TAE. Kursleitung und Referenten können daher auf die langjährige Erfahrungen und das Feedback der Teilnehmer und Teilnehmerinnen zurückgreifen.
Mit der Vermittlung von Grundlagenwissen und Handlungsanweisungen zur praktischen Ausführung metallographischer Arbeiten sowie der Darstellung des technischen Fortschritts auf dem Gebiet Werkstoffkunde und Werkstofftechnik weisen die Kurse eine hohe technische Aktualität auf.

Die TAE ist verkehrstechnisch besonders günstig zu erreichen. 



Bedeutung der Metallographie in Technik und Wirtschaft

Die Metallographie ist ein besonderes Verfahren der Werkstoffprüfung.
Kernpunkt metallographischer Arbeiten ist die sachgerechte und ordnungsgemäße Herstellung von Schliffen aus Bauteilen oder Halbzeugen. Sie stellt damit im Schadens- bzw. Garantiefall ein unentbehrliches Element der Qualitätssicherung dar.
Sie ermöglicht die quantitative und qualitative Bewertung:


  • des Gefüge im Lieferzustand bzw. nach betrieblicher Beanspruchung
  • der Gefügeausbildung nach einer Wärmebehandlung auch im Zusammenhang mit dem Härteverlauf (Aufhärtung, Einhärte-, Einsatz- bzw. Nitrierhärtetiefe) im Randbereich
  • der Verformung und Neubildung von Körnern nach Umformungen
    von herstellungsbedingten Werkstofffehlern, wie z. B. Einschlusszeilen, Seigerungen, Lunker, Rissbildungen
  • der ordnungsgemäßen Ausführung von Schweißungen
  • von Schutzschichten
  • von Schadensmechanismen (trans- bzw. interkristalline Rissbildungen, Korrosions- und Verschleißerscheinungen)

Entscheidend für den Erfolg der metallographischen Schliffbeurteilung sind die Fähigkeiten derjenigen, die für die Probenentnahme, die Herstellung und Präparation verantwortlich sind.
Für die sachkundige Interpretation von Gefügezuständen müssen werkstoffkundliche Grundlagen über die Zusammenhänge zwischen Herstellung, Verarbeitung und dem Gefüge herangezogen werden.


Welche Ziele werden erreicht?

Durch die Teilnahme an den Kursen werden
  • grundlegende Kenntnisse und Fähigkeiten bei der Durchführung von metallographischen Arbeiten und Analysen erworben
  • vorhandene Kompetenzen problemorientiert vertieft
  • das Qualitätsbewusstsein und die Fähigkeiten zum selbstständigen Arbeiten erweitert
  • Schlüsselqualifikationen gefördert, d.h. Fähigkeiten, sich neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen



Wie werden die Kurse durchgeführt?


Eine Besonderheit der Kurse ist die Verknüpfung von Theorie und Praxis durch pädagogisch geschulte bzw. erfahrene Referenten und Referentinnen. Über die Diskussion individueller Problemstellungen können die Teilnehmern und Teilnehmerinnen ihr persönliches Wissen gezielt aufbauen und vertiefen. Die Aufarbeitung von theoretischem Wissen erfolgt mittels praktischer Übungen in kleinsten Gruppen mit der Möglichkeit der Diskussion individueller personen- und fachbezogener Inhalte. Während der Kurse können die Teilnehmer und Teilnehmerinnen ihre erworbene Fach- und Methodenkompetenz anhand von Fragestellungen und gemeinsam diskutierten Antworten und Lösungen kontrollieren.
Die Kursinhalte werden ständig dem aktuellen Stand von Wissen und Technik angepasst. Besonders berücksichtigt werden die Auswertungen der Kursbewertungen. Grundsätzlich können aber auch persönliche Frage- und Problemstellungen behandelt werden, wenn diese rechtzeitig vor dem Kurs mitgeteilt werden.
Alle vorgetragenen Inhalte liegen als sorgfältig aufbereitete neutrale Unterlagen vor  – basierend auf der jahrzehntelangen Erfahrung der Referenten im Bereich Schulung und Weiterbildung.
Theoretische Erläuterungen und darauf abgestimmte praktische Demonstrationen mit Erfolgskontrollen bilden die Grundlage der Kurse.  Die Kurse A, B und D werden an  der Technischen Akademie (TAE) in Ostfildern durchgeführt.
Kurs C wird im Labor für Elektronenmikroskopie der MPA Universität Stuttgart durchgeführt.
Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, die Kurse als Inhouse-Veranstaltung vor Ort im Unternehmen durchzuführen.


Was hebt die TAE-Kurse heraus?

Unabhängigkeit und Neutralität

Die Kurse stellen keine Verkaufsveranstaltung dar, es erfolgt keine Produktwerbung. Nach Abschluss eines Kurses erhält jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin ein Teilnahmezertifikat der Technischen Akademie Esslingen (TAE), diese ist eine ISO 9000 zertifizierte, auf Weiterbildung spezialisierte unabhängige Institution.


Kompetenz der Kursleitung

Andreas Klenk
Studium Maschinenbau 1978 -1985 Universität Stuttgart und Promotion auf dem Gebiet des Werkstoffverhaltens bei hohen Beanspruchungs-geschwindigkeiten 1995; Leiter der Fachgruppe Physikalisch-optische Messverfahren und dynamische Beanspruchungen bis 1995, Visiting Associate Professor an der Universität Tokio 1996, danach in der Leitung der Abteilung Werkstoffverhalten der Materialprüfungsanstalt Universität Stuttgart (MPA), seit 2014 stellvertretender Direktor der MPA für den Bereich Maschinenbau, Vorlesungen Werkstoffeigenschaften und Werkstoffmodellierung. 
Über 30jährige Erfahrung in der Bearbeitung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten der Material- und Werkstoffprüfung, Bauteilbewertung bzw. -berechnung, Lebensdauermanagement und Schadensanalyse. Über 200 Veröffentlichungen zu diesen Themengebieten.

Rudi Scheck
Ausbildung als Werkstoffprüfer, über 40 Jahre Erfahrung als Metallograph, über 20 Jahre Leitung der Metallographie an einem bekannten Institut der Materialprüfung, Veröffentlichungen zu metallographischen und werkstofftechnischen Themen, Preisträger DGM „Best Paper Award 2016", Mitarbeit in verschiedenen metallographischen Arbeitskreisen.
Leitung des Kurses "Schadensanalyse und Schadensverhütung" sowie des Fortbildungsseminars "Bauteilmetallographie" in Berlin.

Kompetenz der Referenten und Referentinnen
  • unabhängige Experten aus der Industrie mit langjähriger Erfahrung in der Herstellung, Verarbeitung und Qualitätssicherung von Metallen
  • unabhängige Experten mit langjähriger Erfahrung in der Werkstoffforschung
  • unabhängige Experten mit langjähriger Ausbildungserfahrung (Metallographen, Werkstoffprüfer)
  • unabhängige Experten aus Industrie und Forschungsinstituten mit langjähriger praktischer Erfahrung in der Schadensanalyse
 

Welche Zielgruppen werden angesprochen?
  • Werkstoff-, Güte- und Materialprüfer/-innen sowie Metallographen und Metallographinnen
  • Sacharbeiter/-innen bzw. Technische Mitarbeiter/-innen aus der Fertigung und dem Labor, die Werkstoffe, Bauteile und Herstellungsverfahren qualifizieren und untersuchen
  • Techniker und Ingenieure aus den Bereichen Prozessoptimierung, Qualitätssicherung, Bearbeitung von Schadensfällen und Reklamationen, die metallographische Untersuchungen in Auftrag geben sowie Schlussfolgerungen erstellen und bewerten
  • Technisch Interessierte mit dem Ziel einer Erweiterung der Kompetenz im Bereich Werkstoff- und Materialprüfung

Übersicht über die einzelnen Kurse


In Teil A werden metallographisches Grundwissen und Handfertigkeiten in Verbindung mit werkstoffkundlichen Grundlagen angeboten.
In Teil B erfolgt eine praxisorientierte Vertiefung der Zusammenhänge zwischen Gefüge und Eigenschaften technisch relevanter Werkstoffe.
In Teil C werden die Vorteile und Möglichkeiten von hochauflösenden metallographischen Gefüge- und Strukturuntersuchungen (Elektronenmikroskopie) behandelt.


Inhouse-Kurs – Vermittlung von ausgewählten Inhalten aus den Kursen A bis D vor Ort – angepasst an die besonderen Bedürfnisse einer Zielgruppe.


Dr. Andreas Klenk
Rudi Scheck